Talente
ÖKUMENISCHE FEIER ZUM BEGINN DES SCHULJAHRES 2023/2024
„Talente“ – unter diesem Motto stand die ökumenische Feier, zu der sich die Klassen der JKR in der Erlöserkirche einfanden. Jeder hat Talente, die es wahrzunehmen und zu fördern gilt. Sie dienen der persönlichen Entwicklung und sollten auch in der Schulgemeinschaft eingebracht werden.
Die Schulband unter Leitung von Christian Hösch bot bei der Schul-Anfangsfeier in der Erlöserkirche den musikalischen Rahmen und zeigte so, wie individuelle Talente in der Schulfamilie wirken können.
Die Vorbereitungsgruppe schlug in ihren Textbeiträgen den Bogen von den Gefühlen, die jeder – ob Neuling oder erfahren, ob Schüler oder Lehrkraft – am Anfang eines neuen Schuljahres hat, zum Thema „Wie kann ich mich einbringen und zeigen, was ich kann?“
Das Jahresprojekt „Spiegel – Jeder ist Teil eines Ganzen“ will dafür sensibilisieren, jeden Menschen in der Schulgemeinschaft wahrzunehmen in all seinen Möglichkeiten. Lilly Tschersich aus der Schreibgruppe drückt das in ihrem Text aus, der als Meditation Teil der ökumenischen Feier war:
Lass mich einen kurzen Blick in den Spiegel werfen, denn ich möchte sehen, wie ich mich verändert habe. Seit gestern … Immer und immer wieder stehen wir vor dem Spiegel. Sind kritisch mit uns selbst und versuchen „perfekt“ zu sein. Richtig. So, wie man eben sein muss. Warum bloß? Wir sehnen uns nach Bewunderung, nach Anerkennung, nach Zustimmung … für unser Aussehen, für unser Lächeln, für unseren Charakter. Sieht man den denn im Spiegel? Sieht man uns an, ob wir klug, interessiert, begeistert sind? Und vor allem klug genug und ausreichend interessiert oder doch nur mangelhaft begeistert und überhaupt … ungenügend in so vielen Dingen. Ist es der Zuspruch der anderen, den wir suchen? Ist es die Tatsache, dass wir versuchen uns mit „den anderen“, die „perfekt“ erscheinen, zu vergleichen? Ist es vielleicht unsere Angst … Angst nicht den Erwartungen anderer zu entsprechen und auf das angesprochen zu werden, was ich nicht kann, nicht weiß, nicht bin. Im Spiegel sehe mich selbst durch eine verzerrte Brille … Vielleicht müssen wir versuchen, das Bild zu entwirren, den Blick zu verändern. Es wird Zeit zu sehen, wer wir sind und welche Erwartungen, welche Veränderungen wichtig und sinnvoll sind und wie wir uns weiterentwickeln können. Es wird Zeit zu sehen, dass wir unsere Vision von uns selbst und der Gemeinschaft, in der wir leben, verwirklichen können. Wir sind wie kleine Spiegel in einem großen Mosaik. Lass mich einen kurzen Blick in den Spiegel werfen und sehen, wer ich bin. Und wer ich sein kann.
LILLY TSCHERSICH
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